
Wieder einmal soll eine architektonische Rarität aus dem Augsburger Stadtbild verschwinden.



Nach diversen Fuggerstädtischen Industrieschornsteinen soll nun das Toilettenhäuschen am Roten Tor dem Erdboden gleich gemacht und nach Willen des Liegenschaftsamts durch einen schnöden Container ersetzt werden.

Das Baujuwel aus den späten Siebzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts, das Tausenden Augsburgern ein Ort der Stille und Zuflucht war, verfügt über einzigartigen Charme, den man selbst in Großstädten wie München, oder der legendären Toilettenhochburg Wien mit ihren Jugendstilpissoirs, kaum noch findet.

Nun hoffen diejenigen Augsburger, die ein offenes Auge für die Schönheit ihres Städtles haben, auf die Hilfe von Stadtheimatpfleger Prof. Hubert Schulz.
Er meint: "Angesichts der angespannten städtischen Finanzsituation sind private Investitionen mit einem hohen Anspruch wichtig."

Und damit hat er Recht.
Denn das Interieur der Toilettenanlage mit seinen historischen Gestaltungsmerkmalen wie z.B. cremeweißen Urinalen und Bodenfliesen im ockergelben Craqueleemuster müssen aufwendig und von sachkundiger Hand restauriert werden.
Bereits in den nächsten Tagen will eine rührige Bürgerinitiative unter dem Motto: "Klo am Tor geht vor" mit einer Spendensammlung beginnen und den Liegenschaftsausschuss um Aufschub für den Abriss bitten.