Montag, 5. Juli 2010

LEX BAVARICA: BALD LESEVERBOT IN ÖFFENTLICHEN TOILETTEN?

Foto: Bald traurige Wirklichkeit?

Nachdem der bayrische Volksentscheid für ein striktes Rauchverbot in der Gastronomie ein voller Erfolg war, steht für Bayerns Bürger schon die nächste Entscheidung vor der Tür.

Radikale Bücherfreunde aller politischer Richtungen möchten nun auch das Lesen auf öffentlichen Toiletten verbieten.
Diverse Unterschriftslisten für einen Volksentscheid liegen schon in vielen bayrischen Buchhandlungen aus.

Hier ein Auszug aus dem Gesetzesentwurf, den die militanten Bücherwürmer auf den Weg bringen wollen: "Künftig darf in keiner öffentlichen Toilette mehr gelesen werden.
Weder in kleinen Buchhandlungen mit weniger als 75 Quadratmetern und kleinem Notabort, noch in großen Geschäften oder öffentlichen Büchereien, die über großzügige Sanitäranlagen verfügen.
Auch in Bahnhofstoiletten, den Toiletten von kommunalen Einrichtungen oder öffentlichen Bedürfnisanstalten ist das Schmökern hinter verschlossener Tür strengstens verboten."

Nachfragen unserer Redaktion bei mehreren Augsburger Buchhandlungen, so z.B. "Bücher Pustet" und der von uns so geschätzten "Buchhandlung am Obstmarkt" wurden nur sehr vage beantwortet. Man wolle das Ganze auf sich zukommen lassen, hieß es bei Bücher Pustet, wenngleich eine bessere Auslastung des Lesecafes wünschenswert wäre, während die häufig frequentierte Besuchertoilette an ihre Kapazitätsgrenzen stoße.

In der kleinen "Buchhandlung am Obstmarkt" sieht man keinerlei Handlungsbedarf, denn eine Kundentoilette gibt es hier nicht. Stattdessen laden eine Kaffeemaschine und freundliche Kundenbetreuung zum Lesen im Geschäftsraum ein.

Bis Ende August müssen die renitenten Leseratten 20 000 Stimmen sammeln.
Sollten sie erfolgreich sein, dürfen Bayerns Bürger einmal mehr entscheiden...

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